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Aufbruch! Die aktuelle Sonderausstellung «Love, Peace und Frauenstimmrecht» blickt zurück auf die bewegte Zeit vor 50 Jahren, als sich Jugendliche von der bürgerlichen Spiessigkeit berfreien und Schweizer Frauen endlich eine Stimme erhalten.

Die Kleinstadt Baden hat keine Globuskrawalle, kein Manifest und keine Frauendemos. Und nur ein kleiner Teil der Badener Bevölkerung bezeichnet sich heute als «Alt-Achtundsechziger*in». Doch atmet die Stadt an der Limmat damals den Geist der Zeit und erprobt, was europaweit in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht gefordert wird. So eröffnet die Badener Jugend im Kornhaus das erste Jugendhaus der Schweiz, bevor die Zürcher*innen sich für eigene Freiräume Strassenschlachten mit der Polizei liefern. Die als Kollektiv organisierte Theatergruppe «claque» provoziert mit «skandalösen Ferkeleien» weit über Baden hinaus und bricht mit den Erwartungen des Establishment. Und ganz im Sinne von Mao Zedong setzt die Kantonsschule Baden ein Schülerparlament ein und lässt die jungen Erwachsenen demokratisch mitbestimmen.

In der Ausstellung schildern rund 20 Zeitzeug*innen am Beispiel von Baden den Weg der Schweiz raus aus dem engen Korsett der wirtschaftlich erfolgreichen Nachkriegsjahre in eine bewegte, farbige Welt voller Hoffnungen und Visionen. Zahlreiche Fotografien, Plakate und Zeitungsausschnitte auf Litfasssäulen dokumentieren die Forderungen der wilden 1960er-Jahren und attraktive Exponate stehen für die gesellschaftlichen Entwicklungen zwischen 1950 und 1980 am Herd, beim Plattenspieler, an der Wahlurne oder in der braunen Wohnwand.

Auf dem Weg in die Gegenwart verlinkt sich die historische Ausstellung mit zeitgenössischem Theater und aktueller Kunst. Ein facettenreiches Programm lädt zum Aufbruch – im Gestern und Heute.

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